Inhaltsverzeichnis für Patienten
- Nicht-medizinisches Vorgehen
- Medizinische Leistungen
- Rahmenbedingungen
- Arbeitsfähigkeit bei rheumatoider Arthritis (RA)
Therapeutische Maßnahmen bei rheumatoider Arthritis
Um Schmerzen und Krankheitsaktivität zu mildern sowie die Prognose zu verbessern, erfolgt häufig ein ganzes Spektrum von therapeutischen Maßnahmen. Die einzelnen Therapiemaßnahmen werden von Rheumatologinnen/Rheumatologen entsprechend der individuellen Krankheitssituation der Betroffenen zusammengestellt und in der Folgezeit in Zusammenarbeit mit der Hausärztin/dem Hausarzt auf ihre Wirksamkeit überprüft.
Hinweis:
Neben medikamentösen Behandlungen, stationären oder ambulanten therapeutischen Anwendungen sowie Fördermöglichkeiten durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben tragen auch Rehabilitationssport und Funktionstraining zum Erhalt der Erwerbstätigkeit oder zur (Wieder-)Eingliederung ins Berufsleben bei.
Nutzen Sie die Unterstützungsangebote der Deutschen Rheuma-Liga. Landes- und Mitgliedsverbände informieren über regionale Therapieangebote und Adressen spezialisierter Behandlungspraxen. |
Weitere Informationen:
Was weiß man über die Ursachen
Obwohl die Forschung in den letzten Jahren zum Verständnis der rheumatoiden Arthritis (RA) viele Fortschritte gemacht hat, ist die Ursache der Erkrankung immer noch nicht geklärt. Aktuell wird eine Fehlregulation des Immunsystems diskutiert, wobei körpereigene Substanzen (z. B. der Gelenkknorpel) von Zellen des Immunsystems angegriffen werden (deshalb „Autoimmunerkrankung“).
Bei der Auslösung dieser Fehlregulation spielt die erbliche Veranlagung eine entscheidende Rolle. Zusätzlich diskutiert man bestimmte Noxen (Gifte), welche zusammen mit einer genetischen Veranlagung zum Krankheitsausbruch führen können.
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Rauchen bei vielen Patientinnen/Patienten für die Erkrankung verantwortlich ist – je nach genetischer Belastung für bis zur Hälfte der Fälle. Raucherinnen/Raucher haben auch schwerere Verläufe der rheumatoiden Arthritis, und Therapien schlagen schlechter an.
Weitere Forschungen zeigen, welche entzündungsfördernden Gewebshormone eine wichtige Rolle spielen. Aus diesen Erkenntnissen erwachsen heute neue Möglichkeiten zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis, die auch bei fehlendem Wissen über die eigentliche Ursache auf eine bessere Prognose als früher hoffen lassen.
Diagnostik
Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis (RA) wird anhand der Krankheitssymptome sowie durch die rheumatologische Untersuchung gestellt. Die Ärztin/der Arzt orientiert sich dabei auch an bestimmten Kriterien (z. B. den Kriterien der wissenschaftlichen europäischen und amerikanischen Rheumatologie-Gesellschaften).
Laboruntersuchungen werden zum Nachweis von Rheumafaktoren und Entzündungsmarkern im Blut durchgeführt. Als Labortest für die rheumatoide Arthritis mit besserer Genauigkeit als die Rheumafaktoren werden heute Antikörper im Blut gegen bestimmte Eiweiße nachgewiesen, sog. CCP-Antikörper. Die Rheumatologin/der Rheumatologe kann hiermit auch die Prognose der rheumatoiden Arthritis besser einschätzen.
Röntgenuntersuchungen sind zu Krankheitsbeginn und im Verlauf sinnvoll, um das Ausmaß von Knochenschädigungen abschätzen zu können. Zusätzliche Informationen über Gelenkweichteile werden mit dem Ultraschall gewonnen, z. B. zum Gelenkerguss oder zur entzündlich verdickten Gelenkinnenhaut.
Bei speziellen Fragestellungen kommen aufwändigere bildgebende Diagnostikverfahren zum Einsatz, z. B. die Magnetresonanztomographie bei entzündlicher Beteiligung der Halswirbelsäule.
Weitere Informationen:
→ www.rheuma-liga.de: Faltblatt „Warum zum Rheumatologen gehen?“
Hilfsmittelversorgung bei rheumatoider Arthritis
Die Verordnung von individuell angefertigten orthopädischen Schuheinlagen bzw. Schuhen bewirkt nachweislich:
- eine Verbesserung des Gehens
- eine Schmerzlinderung
- eine Verzögerung der Hallux valgus-Progression
Der allgemeine Nutzen von Gelenkschienen bei der Versorgung von Personen mit rheumatoider Arthritis wird unterschiedlich beurteilt.
Zahlreiche kostengünstige Alltags- und Arbeitshilfen (auch außerhalb des Hilfsmittelkatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung) haben sich bewährt, z. B.:
- Öffner für Flaschen und Marmeladengläser
- Spezialmesser
- Stiftverdickungen
- Griffe für Kämme, Zahnbürsten usw.
Weitere Informationen: