Daten zur Erwerbstätigkeit bei rheumatoider Arthritis in Deutschland
Bei Personen mit rheumatoider Arthritis reicht das Spektrum der Erwerbstätigkeit von normaler Produktivität über den sogenannten Präsentismus und zeitweisen Absentismus bis hin zum permanenten Absentismus. Diese Krankheitsfolgen variieren in Abhängigkeit von den jeweils vorhandenen Rahmenbedingungen (Verfügbarkeit von Ganztags-/Teilzeitarbeitsplätzen, Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen usw.).
Schon im ersten Krankheitsjahr zeigt sich bei RA-Patientinnen/RA-Patienten bzgl. der Arbeitsunfähigkeitszeiten eine 5-fach höhere Anzahl von Arbeitsunfähigkeitstagen im Vergleich mit allen Krankenkassenversicherten.
Mindestens 12% der Erwerbstätigen mit rheumatoider Arthritis geben ihren Arbeitsplatz in den ersten 5 Jahren ihrer Erkrankung auf, nach 5–10 Jahren sind es bereits 22% und nach mehr als 10 Jahren 40%.
Das mittlere Rentenzugangsalter (Alter bei Rentenbeginn) wegen Erwerbsminderung liegt für Frauen und Männer mit rheumatoider Arthritis mehr als 10 Jahre unter dem durchschnittlichen Zugangsalter für Altersrente der Gesetzlichen Rentenversicherung.
Trotz insgesamt deutlich positiver Entwicklungen von 1997 bis 2007 bzgl. der Verminderung der Arbeitsunfähigkeitsfälle um ein Drittel und Reduktion der Arbeitsunfähigkeitstage um die Hälfte bei rheumatologisch betreuten Patientinnen und Patienten besteht bei einem nicht zu vernachlässigenden Teil der Betroffenen Handlungsbedarf bzgl. der Erwerbstätigkeit. Bei ihnen sind alle verfügbaren Maßnahmen nach nationalen und internationalen Leitlinien sowie den Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung und der sozialen Sicherung durch die verschiedenen Akteure konsequent auszuschöpfen.